Der Nachhaltigkeit verpflichtet
2024-06-08 22:10
Das Engagement von IMA Teknoweb für nachhaltige Entwicklung hat sich weiterentwickelt. Die Arbeit mit nachhaltigeren Rohstoffen brachte viele Herausforderungen mit sich, die zur Entwicklung hochmoderner Technologien geführt haben. Guido Conio, Chief Commercial Officer des Unternehmens, erklärt, wie das Unternehmen seinen Kunden weiterhin verbesserte Lösungen anbietet.
NWI: IMA Teknoweb hat seine Bemühungen darauf konzentriert, seinen Kunden nachhaltigere Lösungen anzubieten. Was war die treibende Kraft hinter diesen Bemühungen?
GC: Eine Kombination aus wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Faktoren veranlasst IMA Teknoweb dazu, Nachhaltigkeit in seinen Betriebsabläufen und Produktangeboten zu priorisieren. Zunächst ist es eine Frage der Marktnachfrage, da die Verbraucher sich der Umweltauswirkungen von Produkten bewusster werden und nach umweltfreundlicheren, bequemeren Lösungen suchen. Zweitens drängen Regierungen (vor allem in der EU und den USA) auf eine schrittweise Reduzierung von Emissionen, Abfall und Kunststoff in Verpackungen. In dieser Hinsicht war die IMA-Gruppe schon immer proaktiv und förderte auch das Unternehmensprogramm IMA Zero, das darauf abzielt, die Umweltauswirkungen der industriellen Fertigung zu minimieren.
NWI: Bitte sprechen Sie über die Initiative IMA Zero. War es eine Herausforderung, auf die Herstellung eines vollständig kunststofffreien Tuchs umzusteigen?
GC: IMA Zero wurde 2019 eingeführt und ist die Weiterentwicklung des Engagements von IMA für nachhaltige Entwicklung, das vor vielen Jahren mit der jährlichen Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts begann. Es basiert auf vier Hauptsäulen, die der Förderung geringerer Emissionen, einer integrativeren Umwelt, nachhaltiger Mobilität und der Minimierung von Kunststoff in Verpackungen gewidmet sind. Dieser letzte Punkt betrifft IMA Teknoweb am meisten, da die Beseitigung von Kunststoff aus Vliesprodukten viele Herausforderungen für die Produktion mit sich bringt. Nur ein tiefes Verständnis der Rohstoffe, kombiniert mit einer bahnbrechenden Forschung und Entwicklung an Maschinen, kann diese Aufgabe bewältigen.
NWI: Mit welchen Hauptproblemen mussten Sie sich bei der Entwicklung einer plastikfreien Technologie auseinandersetzen?
GC: Nachhaltige Rohstoffe haben einen erheblichen Nachteil: Sie sind in der Regel empfindlich und weisen eine geringere Nassfestigkeit, höhere Reibung und eine erhöhte Wärmeempfindlichkeit auf. Sobald der Stoff in die Verarbeitungsmaschine abgewickelt wird, neigt er dazu, sich falsch zu falten und/oder sehr leicht zu reißen, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten. Dies führt zu einer verminderten Qualität, ständigen Maschinenstopps, geringerer Produktion und einer allgemeinen Zerbrechlichkeit des Endprodukts. Um die mit diesen umweltfreundlichen Materialien verbundenen Herausforderungen zu bewältigen, hat IMA Teknoweb Spitzentechnologien entwickelt, um die Reibung während des Faltprozesses zu verringern und die Stoffspannung aktiv zu steuern. Dadurch wird sichergestellt, dass umweltfreundliche Materialien mit der gleichen Effizienz und Zuverlässigkeit verarbeitet werden können wie herkömmliche Stoffe. Dies bedeutet, dass die Verarbeitungsmaschinen von IMA kunststofffreie Tücher (20 oder 25 Bahnen) mit der atemberaubenden Geschwindigkeit von 300 Stapeln pro Minute herstellen und sie mit einer einzigen Verpackung mit bis zu 250 Packungen pro Minute verpacken können. Diese Ergebnisse haben uns dazu bewogen, einen neuen Standard für die Feuchttuchindustrie zu etablieren.
NWI: Auf welche wichtigen Rohstoffe setzen die Hersteller von Feuchttüchern Ihrer Beobachtung nach zunehmend statt auf Plastik?
GC: Die neuen nachhaltigen Materialien werden neben Viskose häufig aus Bambusfasern und Zellstoff hergestellt. Bambus ist ein schnell wachsender Rohstoff; aus seinen Fasern lassen sich weiche Vliesstoffe herstellen, die sich für Feuchttücher eignen. Zellstoff ist ebenfalls weit verbreitet und für seine Saugfähigkeit und Weichheit bekannt. Andere Stoffe können aus recycelten Materialien hergestellt werden, was zur Abfallreduzierung beiträgt und bestehenden Produkten neues Leben verleiht. Darüber hinaus befürwortet IMA Teknoweb recycelbare Primärverpackungen aus MonoPE-Folie, wodurch die Qualität wiederverwendbarer Polymermaterialien verbessert wird.
NWI: Was halten Sie vom Verbot von Plastiktüchern in Großbritannien? Erwarten Sie, dass andere Länder in der EU, Nordamerika und auf der ganzen Welt diesem Beispiel folgen werden?
GC: Das britische Feuchttuchverbot befasst sich mit der Umweltverschmutzung durch Feuchttücher, die sich in Mikroplastik zersetzen, das die menschliche Gesundheit schädigen und Ökosysteme stören kann. Es ist das Ergebnis einer öffentlichen Konsultation, bei der 95 % der Befragten dem Vorschlag zustimmten oder ihm voll und ganz zustimmten, was auch das Bewusstsein der Verbraucher für diese Themen bestätigt. Diese Initiative wird sicherlich auch andere Länder beeinflussen. Auch Europa wartet auf die Veröffentlichung der neuen Verpackungsrichtlinie 2025 (PPWR), die darauf abzielt, die Entstehung von Verpackungsabfällen deutlich zu reduzieren, indem verbindliche Wiederverwendungsziele festgelegt, bestimmte Arten von Einwegverpackungen eingeschränkt und Wirtschaftsbeteiligte verpflichtet werden, die verwendete Verpackung zu minimieren.
NWI: Wie wird die Feuchttuchindustrie auf diese Gesetzgebung reagieren?
GC: Viele große Einzelhändler in Großbritannien haben bereits den Verkauf von Feuchttüchern mit Kunststoffanteil eingestellt, und die Hersteller von Feuchttüchern müssen sich schnell auf die Umstellung auf plastikfreie Produkte einstellen. Die Aufrechterhaltung des Produktivitätsniveaus ist von entscheidender Bedeutung, wobei sich Innovationen auf die Verbesserung sowohl der Produktionsprozesse als auch der Endprodukte konzentrieren.
Einer der wachsenden Markttrends ist heute der Aufstieg von feuchten Toilettenpapieren (Moist Toilet Tissues, MTTs), löslichen Feuchttüchern, die vor allem für den Außer-Haus-Markt bestimmt sind. Diese Tücher können in der Toilette entsorgt werden und lösen sich im Wasser auf, ohne Plastikrückstände zu hinterlassen. IMA Teknoweb passt sich diesem neuen Marktbedarf mit einem Portfolio an Maschinen an, die erstklassige Endprodukte herstellen können, die für den Endverbraucher angenehm sind und in nachhaltiger Folie verpackt werden.
NWI: Was sind neben der Nachhaltigkeit die wichtigsten Probleme oder Herausforderungen, mit denen die Feuchttuchindustrie konfrontiert ist?
GC: Hersteller stehen unter dem Druck, die Kosten niedrig zu halten und gleichzeitig die Qualität und Nachhaltigkeit ihrer Produkte aufrechtzuerhalten. Steigende Rohstoffpreise, Arbeitskosten und Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften können die Gewinnmargen schmälern, wenn sie nicht effektiv gemanagt werden. Um diese Probleme anzugehen, bemühen sich Hersteller, die Produktqualität durch die Einführung fortschrittlicher und hochmoderner Technologien zu steigern, die Gesamtbetriebskosten zu senken und insbesondere im Endbereich mehr Automatisierung einzusetzen. IMA Teknoweb kann dabei eine wichtige Rolle spielen.
NWI: Können Sie über andere neue Technologien sprechen, die von IMA Teknoweb angeboten werden?
GC: IMA Teknoweb bietet der Vliesstoffindustrie eine umfassende Palette an Lösungen, die sich in drei Hauptsegmente unterteilen lassen: Tücher, AHP, PSA.
Das Wischtuchsegment umfasst nicht nur Feuchttücher, sondern auch eine Reihe von Produkten, darunter Kosmetikmasken, Badehandschuhe, Bodenwischer und Farbfänger. IMA Teknoweb erfüllt all diese Anforderungen mit Hochgeschwindigkeits-Umwandlungs- und Verpackungslösungen, die stets mit den Produktinnovationen Schritt halten. Unsere Umwandler können beispielsweise spezielle Bodentücher herstellen, die einen Kratzstreifen enthalten, um die Reinigungsleistung zu verbessern. Unsere Feucht- und Trockentücher können auf verschiedene Arten gefaltet und sogar auf perforierten Rollen gerollt werden.
Für die sichere Herstellung alkoholgetränkter Tücher wurden spezielle Geräte für Desinfektionstücher gemäß den ATEX-Empfehlungen entwickelt.
Eine weitere aktuelle Innovation ist Ocean, unser Konverter für saugfähige Einwegeinlagen, die vor allem in der Körper- und Haushaltspflege Anwendung finden. Unsere patentierte Technologie sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Flusen und erfordert im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren weniger saugfähiges Material.
Schließlich umfasst unsere Ausrüstung für persönliche Schutzausrüstung eine integrierte Konvertierungs- und Verpackungsmaschine für FFP2/3/N95-Atemschutzmasken mit oder ohne Ausatemventil. Solche Produkte sind in Arbeitsumgebungen mit Staub, schädlichen Dämpfen und allen Umgebungen, in denen eine Luftfilterung erforderlich ist, obligatorisch.
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